Wilhelm Baum / Peter Gstettner / Hans Haider / Vinzenz Jobst /
Peter Pirker (Hg.)
Das Buch der Namen.
Die Opfer des Nationalsozialismus
in Kärnten
847 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Hardcover
Klagenfurt – Wien 2010
ISBN: 978-3902585530
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Das Buch der Namen
Die Opfer wurden in Gruppen (SlowenInnen – Juden und Jüdinnen – Zeugen Jehovas – Roma und Sinti – Katholische Kirche – Sozialisten – Euthanasieopfer – ZwangsarbeiterInnen u. a.) zusammengefasst; Überschneidungen werden deutlich gemacht. Da vom Land Kärnten noch nie ein derartiger Versuch unternommen wurde, versuchen die Herausgeber und Bearbeiter diese Lücke mit einem Provisorium zu füllen. Wo es möglich war, wurde auch eine Kurzbiographie des Opfers erstellt; diese Biografien werden im zweiten Teil des Buches in alphabetischer Reihenfolge publiziert. Es versteht sich von selbst, dass es sich hierbei um eine „provisorische Liste“ handelt, die ergänzt werden kann, vermutlich aber niemals vollständig sein können wird.
Ein Novum ist der Versuch, auch die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung in den 1941 an Kärnten angegliederten Gebiete in Oberkrain und im Mießtal, sowie die Opfer aus der 1943 dem Kärntner Gauleiter Rainer unterstellten oberitalienischen und slowenischen Gebiete („Operationszone Adriatisches Küstenland“) miteinzubeziehen. Nicht unerwähnt sollen auch die zahlreichen getöteten Ausländer und Zwangsarbeiter bleiben, wie etwa über 6000 russische Kriegsgefangene, die in einem Lager bei Spittal zu Tode kamen und die die zahlenmäßig größte Opfergruppe bilden sowie die Toten im KZ Loibl.
Ein Novum ist der Versuch, auch die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung in den 1941 an Kärnten angegliederten Gebiete in Oberkrain und im Mießtal, sowie die Opfer aus der 1943 dem Kärntner Gauleiter Rainer unterstellten oberitalienischen und slowenischen Gebiete („Operationszone Adriatisches Küstenland“) miteinzubeziehen. Nicht unerwähnt sollen auch die zahlreichen getöteten Ausländer und Zwangsarbeiter bleiben, wie etwa über 6000 russische Kriegsgefangene, die in einem Lager bei Spittal zu Tode kamen und die die zahlenmäßig größte Opfergruppe bilden sowie die Toten im KZ Loibl.
—
„Trotz seines provisorischen Charakters ist das 850-Seiten-Werk eine Art Meilenstein.“
KLEINE ZEITUNG
—
„Das Buch der Namen ist (...) ein informatives und wertvolles Nachschlagewerk und zudem eine gute Basis für jedwede weiteren Recherchen in Kärnten/Koroška.“
GEDENKDIENST
—
„Ein wichtiges Buch – nicht nur für Kärnten.“
BÜCHERSCHAU
—
"Ein für Kärnten denkwürdiges - und seit Jahrzehnten fälliges - Buch..."
DAVID
—
"Kurz, was dem Buch fehlt, ist eine umfassende redaktionelle Bearbeitung."
NOVICE
„Trotz seines provisorischen Charakters ist das 850-Seiten-Werk eine Art Meilenstein.“
KLEINE ZEITUNG
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„Das Buch der Namen ist (...) ein informatives und wertvolles Nachschlagewerk und zudem eine gute Basis für jedwede weiteren Recherchen in Kärnten/Koroška.“
GEDENKDIENST
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„Ein wichtiges Buch – nicht nur für Kärnten.“
BÜCHERSCHAU
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"Ein für Kärnten denkwürdiges - und seit Jahrzehnten fälliges - Buch..."
DAVID
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"Kurz, was dem Buch fehlt, ist eine umfassende redaktionelle Bearbeitung."
NOVICE
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Just Kärnten war Zentrum des Widerstandes gegen die Nazis – das "Buch der Namen" erinnert an die Opfer des Nazi-Regimes
Ein Jahr später wurde Županc im Kampf verwundet und gefangengenommen. Im Spital verhörte ihn die Gestapo, am 13. Oktober 1943 erlag er seinen Verletzung. Er war einer von hunderten Kärntner Slowenen, die im Widerstand gegen die Nazis starben.
Die Kärntner Slowenen hätten "durch den Widerstand ihrer Minderheit gegen Hitler die Ehre Kärntens gerettet, schreibt Peter Handke, dessen Mutter slowenischsprachig war. Die Partisanen waren meist einfache und kaum gebildete Leute, Bauern und Holzfäller, Wilderer und Schmuggler. Doch sie leisteten den einzigen organisierten, bewaffneten Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf österreichischem Boden.
Mehr als Einzelschicksale
Ihnen und den anderen Opfern des NS-Regimes ist das Buch der Namen von Verleger Wilhelm Baum und Kärntner Historikern gewidmet. In akribischer Arbeit haben sie die Namen und zum Teil die Werdegänge der Kärntner Nazi-Opfer aufgezeichnet wie jenen von Ivan Županc. "Jede historische Aussage, jede rationale Analyse über die Nazizeit erzielt nur dann eine nachhaltige Wirkung bei uns Alltagsmenschen und Nichthistorikern, wenn sie auf das Erzählen von Einzelschicksalen aufgebaut ist" , begründet Baum sein Werk, das im Juni in seinem Kitab-Verlag erschien.
Das Buch ist der erste Versuch dieser Art und bleibt daher "provisorisch" , wie die Autoren schreiben, ist darum aber nicht weniger verdienstvoll. Leider krankt das Werk an einem mehr als nachlässigem Redigat, die Erzählungen in den Begleittexten kommen oft etwas unzusammenhängend daher. So erfährt der Leser etwa im Beitrag zu den Partisanen, dass diese der Wehrmacht im August 1944 "ihre größte Niederlage" in Kärnten zufügten, jedoch nicht, was damals genau passierte. Auch strotzt das Buch vor orthografischen Fehlern und dislozierten Beistrichen. Dies ist umso ärgerlicher, als dass mit dem "Buch der Namen" ein bedeutender Beitrag für die Aufarbeitung der schwierigen Geschichte Kärntens geleistet wird.
ALEXANDER FANTA, Der Standard
Printausgabe 17. / 18. 7. 2010
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PDF | Der Sozialistische Kämpfer
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PDF | Novice (slo.)
PDF | Novice (dt.)
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> David
Just Kärnten war Zentrum des Widerstandes gegen die Nazis – das "Buch der Namen" erinnert an die Opfer des Nazi-Regimes
Ein Jahr später wurde Županc im Kampf verwundet und gefangengenommen. Im Spital verhörte ihn die Gestapo, am 13. Oktober 1943 erlag er seinen Verletzung. Er war einer von hunderten Kärntner Slowenen, die im Widerstand gegen die Nazis starben.
Die Kärntner Slowenen hätten "durch den Widerstand ihrer Minderheit gegen Hitler die Ehre Kärntens gerettet, schreibt Peter Handke, dessen Mutter slowenischsprachig war. Die Partisanen waren meist einfache und kaum gebildete Leute, Bauern und Holzfäller, Wilderer und Schmuggler. Doch sie leisteten den einzigen organisierten, bewaffneten Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf österreichischem Boden.
Mehr als Einzelschicksale
Ihnen und den anderen Opfern des NS-Regimes ist das Buch der Namen von Verleger Wilhelm Baum und Kärntner Historikern gewidmet. In akribischer Arbeit haben sie die Namen und zum Teil die Werdegänge der Kärntner Nazi-Opfer aufgezeichnet wie jenen von Ivan Županc. "Jede historische Aussage, jede rationale Analyse über die Nazizeit erzielt nur dann eine nachhaltige Wirkung bei uns Alltagsmenschen und Nichthistorikern, wenn sie auf das Erzählen von Einzelschicksalen aufgebaut ist" , begründet Baum sein Werk, das im Juni in seinem Kitab-Verlag erschien.
Das Buch ist der erste Versuch dieser Art und bleibt daher "provisorisch" , wie die Autoren schreiben, ist darum aber nicht weniger verdienstvoll. Leider krankt das Werk an einem mehr als nachlässigem Redigat, die Erzählungen in den Begleittexten kommen oft etwas unzusammenhängend daher. So erfährt der Leser etwa im Beitrag zu den Partisanen, dass diese der Wehrmacht im August 1944 "ihre größte Niederlage" in Kärnten zufügten, jedoch nicht, was damals genau passierte. Auch strotzt das Buch vor orthografischen Fehlern und dislozierten Beistrichen. Dies ist umso ärgerlicher, als dass mit dem "Buch der Namen" ein bedeutender Beitrag für die Aufarbeitung der schwierigen Geschichte Kärntens geleistet wird.
ALEXANDER FANTA, Der Standard
Printausgabe 17. / 18. 7. 2010
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